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Das Schweizer Cannabis-Modell: Ein Wegweiser für eine progressive Drogenpolitik
Die Schweiz macht 2024 bedeutende Fortschritte in Richtung einer umfassenden Cannabisregulierung. Mit wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekten und der Arbeit an einem neuen Cannabisgesetz zeigt das Land, wie eine evidenzbasierte und zukunftsorientierte Drogenpolitik aussehen kann.
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„Es ist höchste Zeit eine Cannabispolitik zu schaffen, die sowohl den Konsumentenschutz als auch die öffentlichen Interessen wahrt. Die illegalen Strukturen müssen durch klare gesetzliche Regelungen abgelöst werden.“Elias Galantay, Präsident IG Hanf
Fortschritte beim Schweizer Cannabisgesetz
Die Subkommission Cannabisregulierung (SUBKO) arbeitet gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit intensiv an einem Gesetzesentwurf zur Cannabisregulierung. Für 2025 ist der mit Spannung erwartete Vernehmlassungsprozess geplant, der eine historische Chance bietet, eine innovative Drogenpolitik zu gestalten.
Elias Galantay, Präsident der IG Hanf, betont die Dringlichkeit: „Es ist höchste Zeit, eine Cannabispolitik zu schaffen, die sowohl den Konsumentenschutz als auch die öffentlichen Interessen wahrt. Die illegalen Strukturen müssen durch klare gesetzliche Regelungen abgelöst werden.“
Erste Ergebnisse der Pilotversuche
Parallel zu den politischen Entwicklungen wurden 2024 erste Resultate der laufenden Pilotversuche zur kontrollierten Cannabisabgabe in Städten wie Lausanne, Zürich, Bern, Genf und Basel vorgestellt. Diese Versuche sind Teil eines evidenzbasierten Ansatzes, um die Auswirkungen einer regulierten Abgabe besser zu verstehen.
Die bisherigen Ergebnisse sind ermutigend:
– Die regulierte Abgabe führt Konsumenten vom Schwarzmarkt weg.
– Teilnehmer erhalten Zugang zu sicheren, kontrollierten Produkten.
– Derzeit laufen sieben Pilotversuche mit Platz für bis zu 18.615 Teilnehmer.
Detaillierter Blick auf die Pilotprojekte
Züri Can (Stadt Zürich)
– Teilnehmerzahl von 2100 auf 3000 erhöht
– Angebot: Anfangs 5 Produkte, geplante Erweiterung auf 13
– Bisher 46.350 Verkäufe getätigt
– 394 kg Cannabis in 78.804 5-Gramm-Packungen verkauft
Grashaus Projects (Basel Land)
– Zweiter Standort im Februar 2024 eröffnet
– Bis zu 3950 Teilnehmende möglich
Weed Care (Basel Stadt)
– 374 Plätze, voll ausgelastet
– Verlängerung bis Januar 2027
– Erweiterung der Produktpalette um E-Liquids und Tinkturen
SCRIPT (Universität Bern)
– Start im April 2024
– Maximal 1091 Teilnehmer, gut ausgelastet
Cannabis Research Zürich
– Grösster Pilotversuch der Schweiz
– Aktuell 3200 Teilnehmende, Kapazität für 7500
Can-L (Lausanne) und La Cannabinothèque (Genf)
– Begleitet von Frank Zobel und Ruth Dreifuss
– Platz für rund 2700 Teilnehmende
Positive mediale Resonanz
Die Pilotprojekte haben in den Medien, insbesondere in SRF News, grosse Aufmerksamkeit erhalten.
Die Berichterstattung hebt die positiven Reaktionen der Teilnehmer hervor:
– Wertschätzung des legalen Zugangs zu Cannabis
– Zufriedenheit mit der gesicherten Produktqualität
– Keine negativen Vorfälle bisher
Cedric Fröhlich kommentiert in „Der Bund“ zur Berner Cannabis-Studie: „Damit wird weder der Konsum glorifiziert noch ein Suchtmittel verharmlost. Das Problem verlangt nach zeitgemässeren, agileren Antworten. Im besten Fall tragen die Studienergebnisse zur Entkrampfung bei, und wir gehen als Gesellschaft ein Schrittchen auf dem Weg zur überfälligen Cannabis-Legalisierung.“Cedric Fröhlich, Kommentar zur Berner Cannabis-Studie
Völkerrechtliche Dimension
Die Schweiz zeigt mit ihrem Modell, dass eine Cannabisregulierung möglich ist, die den internationalen Drogenübereinkommen der Vereinten Nationen entspricht. Diese Übereinkommen lassen Raum für gesundheitsorientierte Ansätze, besonders in den Bereichen Prävention und Schadensminderung.
Die bewährte Vier-Säulen-Politik der Schweiz – Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression – bildet die Grundlage für ein international richtungsweisendes Modell zur Cannabisregulierung.
Ausblick: Klare Regeln für lizenzierten Cannabisverkauf
Fazit: Die Schweiz als Vorreiter
Das Schweizer Cannabis-Modell zeigt einen vielversprechenden Weg für eine progressive und evidenzbasierte Drogenpolitik. Durch die Kombination von wissenschaftlichen Studien, kontrollierten Pilotprojekten und der Entwicklung eines umfassenden rechtlichen Rahmens positioniert sich die Schweiz als Vorreiter in der Cannabisregulierung.
Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein regulierter Cannabismarkt nicht nur möglich, sondern auch vorteilhaft für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit sein kann. Indem die Schweiz einen ausgewogenen Ansatz verfolgt, der sowohl die Bedürfnisse der Konsumenten als auch die gesellschaftlichen Interessen berücksichtigt, schafft sie ein Modell, das auch für andere Länder richtungsweisend sein könnte.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die langfristigen Auswirkungen dieser Politik zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Mit ihrem evidenzbasierten und pragmatischen Ansatz zeigt die Schweiz, dass eine verantwortungsvolle Cannabispolitik möglich ist, die sowohl den Gesundheitsschutz als auch die persönliche Freiheit respektiert.
Quelle:
– IG Hanf
– Züri Can
–Â Grashaus Projects
–Â Weed Care
–Â SCRIPT
– Cannabis Research Zürich
–Â Can-L
– La Cannabinothèque
Titelbild:
– KI Generiert / Deutsches Hanfblatt
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eMail: m.fischer@deutsches-hanfblatt.de
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